Die Projektidee
Ziel des SORAPS-Projekts ist es, einen Trainingskurs für Lehrkräfte zu entwickeln. Sein Anliegen ist es, die Professionalität von Lehrerinnen und Lehrern zu stärken, indem sie in den Bereichen Geschichte der Religionen, gegenwärtiger religiöser Pluralismus, digitale Kompetenz und interkulturelles Konfliktmanagement geschult werden. Ein besonderes Augenmerk ist dabei dem Bereich religionsbezogene Stereotype und Vorurteile gewidmet.
Nach wie vor stellt Religion einen essentiellen Bestandteil der kulturellen Identität von einzelnen Gruppen innerhalb unserer Gesellschaften dar. Religionen üben immer noch einen Einfluss auf große Teile der Weltbevölkerung aus, und das nicht nur in den Ländern der sogenannten Dritten Welt. In einer globalisierten und digitalisierten Welt ist es ein Leichtes, an Informationen über die Religionen der verschiedenen Kulturen zu gelangen – sei es in Nachrichten, Filmen, Büchern oder auch in Comics, Videospielen und vielem mehr. Gleichzeitig ist es aber auch leicht, dass diese Informationen in Form von Stereotypen und Vorurteilen daherkommen.
Gegenwärtig können diese religionsbezogenen Stereotype und Vorurteile, gerade angesichts des gegenwärtigen starken Migrationsflusses, der aktuellen Terroranschläge sowie der einhergehenden Zunahme von Intoleranz und Angst, das ohnehin schon fragile soziale Gefüge gefährden und zu Prozessen der Diskriminierung, Ghettoisierung und Radikalisierung führen.
Somit ist es (nicht nur) für Lehrende der Geisteswissenschaften dringend geboten, über ein fundiertes Grundlagenwissen zu den wichtigsten religiösen Traditionen zu verfügen und dieses auch vermitteln zu können. Noch wichtiger ist es aber, dabei den Wert einer religionsbezogenen Bildung zu erkennen, die aus einer wissenschaftlichen, konfessionsunabhängigen und kritischen Perspektive verfasst ist. Da Religionen nicht als räumlich voneinander isolierte Wesenheiten bestehen, ist ein Blick auf ausgewählte Aspekte des gegenwärtigen religiösen Pluralismus zudem von großer Wichtigkeit. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer setzen sich mit allen erwähnten Punkten auseinander und analysieren dabei ggf. vorkommende religionsbezogene Vorurteile und Stereotype.
Um ein Lernen über Religionen wirksam und im Modus des interkulturellen Dialogs durchzuführen, genügt es nicht, lediglich inhaltlich um die entsprechenden Phänomene und Gegebenheiten zu wissen. Aus diesem Grunde sollen in SORAPS auch Methoden und Instrumentarien für den partizipatorischen Unterricht vorgestellt werden, die ein Unterrichtsklima fördern, in dem der Wert religiöser und kultureller Vielfalt erkannt werden kann. In diesem Zusammenhang werden auch Empfehlungen für einen ICT-orientierten Unterricht (Webseiten, Apps etc.) ausgesprochen, sodass die Lehrkräfte ihren Unterricht um multimediale und interaktive Dimensionen erweitern können.
Dieses Kursangebot berücksichtigt, kombiniert und implementiert Erträge aus vorherigen von der EU finanzierten Bildungsprojekten, wie beispielsweise die digitalen Module aus dem Projekt "Intercultural Education through Religious Studies" und das Toolkit aus dem Projekt "Schools for Future Youth".